18. Feb 2016
Am 15. Februar 2016 fand im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses zur Neuplanung des Abwassersystems eine Bürgerversammlung statt. Sie fand das rege Interesse von gut 50 der insgesamt 210 Einwohner von Rohrbach.
Eröffnet wurde die Veranstaltung am Montagabend im Gemeindesaal vom Bürgermeister der Gemeinde Rohrbach, Ingolf Otto. Er betonte noch einmal die Notwendigkeit, dass nicht mehr dem gesetzlich verlangten Stand der Technik entsprechende Abwassersystem der Gemeinde zu modernisieren. Im nächsten Vortrag stellte Prof. Jörg Londong von der Bauhaus-Universität Weimar (BUW) sinnvolle technische Systemalternativen vor. Er wies daraufhin, dass es für alle Möglichkeiten notwendig ist, das Regenwasser vor der Abwasserbehandlung abzutrennen. Zum anderen betonte er, dass die Umstellung auf ein System nach dem Stand der Technik schrittweise erfolgen kann und sich während der Systemumstellung noch Wahlmöglichkeiten ergeben. Nach einer Diskussion der verschiedenen technischen Lösungsmöglichkeiten legte Georg Scheide, Geschäftsführer des zuständigen Abwasserzweckverbandes Nordkreis-Weimar (ANW), neben einem Zeitplan die Planungen für die Finanzierung der Maßnahmen und die Auswirkungen auf Beiträge und Gebühren dar, die bei einer gemeinschaftlichen Lösung anfallen. Bei einer Entscheidung für Kleinkläranlagen wäre jeder Hauseigentümer für den Betrieb selbst zuständig.
In einem weiteren Beitrag erklärte Kirsten Maier, Mitarbeiterin des ANW und der BUW, das geplante weitere Vorgehen im Umstellungsprozess. Neben individuellen Beratungen, von denen die erste im Rahmen der Bürgermeistersprechstunde am 18. Februar 2016 um 18:00 stattfindet, konnten sich die Bürger auch zu einer Exkursion zu einem existierenden Abwassersystem mit Unterdruckentwässerung melden. Die konkrete Entscheidung für ein System wird im Verbandsrat des ANW getroffen. Die betroffenen Bürger sind aufgerufen, ihre Präferenzen den jeweiligen Vertreten – für Rohrbach ist dies der Bürgermeister Ingolf Otto – mitzuteilen. Anschließend stellte Annika Broda von der Internationalen Bauausstellung Thüringen (IBA) das Konzept dieses Ereignisses dar, das in ausgewählten Projekten in Thüringen innovative Baukultur bis zum Jahre 2023 realisieren und präsentieren wird. Sie wies daraufhin, dass mit einer Entscheidung für ein innovatives Abwassersystem mit Schließung von Ressourcenkreisläufen auch Rohrbach Teil der IBA werden könnte. Nachdem Rohrbach schon den Status des IBA-Kandidaten erhalten habe, komme es nun darauf an, mit einem zukunftsträchtigen und überzeugenden Konzept eine Implementierung voranzutreiben. Diese würde eine bevorzugte Förderung des Freistaates Thüringen erhalten, und zum anderen Rohrbach nationale und internationale Aufmerksamkeit bringen.
Abschließend fassten die Mitarbeiterinnen der StadtStrategen, Frau Schauber und Frau Jurack, die Inhalte der Veranstaltung noch einmal zusammen. Mit ihrer Moderation haben sie maßgeblich zu einer für alle Beteiligten vorteilhaften Informationsveranstaltung beigetragen.
Weitere Informationen: